Beginn einer Legende

Der geplante Bau des Schlosses Neuschwanstein sorgte 1868 für Aufregung.

Baustelle Neuschwanstein im September 1886 von Hugues Krafft. Société des Amis du Vieux Reims/Musée Hôtel le Vergeur. Entnommen dem Buch „Marcus Spangenberg/Sacha Wiedenmann (Hrsg.): 1886. Bayern und die Schlösser König Ludwigs II. aus der Sicht von Hugues Krafft / 1886. Louis II, ses châteaux et la Bavière selon Hugues Krafft, Regensburg 2011“ / www.schnell-und-steiner.de

Ende Mai 1868 pfiffen es die Spatzen von den Dächern. Oder besser gesagt: Zahlreiche Zeitungen berichteten von der Absicht Ludwigs II. zum Bau von Schloss Neuschwanstein. So lasen die Abonnenten der „Allgemeinen Zeitung“ aus Augsburg am 27. Mai 1868 beim Frühstück: „Kürzlich hat die Nachricht von dem Bau eines großen neuen Schlosses in unmittelbarer Nähe von Hohenschwangau die Runde durch die Zeitungen gemacht. Die Sache reducirt sich auf die beabsichtigte Restauration einer Ruine. Die Ritter von Hohenschwangau bewohnten ehedem drei Burgen. Die größte derselben hat, wie bekannt, König Max II wieder herstellen lassen. Die Ruine der zweiten viel kleineren Burg steht unterhalb der Marienbrücke am Pölletbach, nahe der so genannten ‚Jugend'. Die Absicht des Königs Max II auch diese Burg restauriren zu lassen, ist aus verschiedenen Gründen unterblieben. Nunmehr aber soll sie zur Verwirklichung gelangen, und wird an die Ausführung des Werks geschritten. Da Se. Maj. der König befohlen hat daß die Restauration in dem ursprünglichen ganz einfachen altdeutschen Stil vorgenommen werde, so haben einige Hofbeamte sich näher über die bereits früher zur Ausführung gelangte Restauration der Wartburg und der Burg zu Nürnberg an Ort und Stelle instruirt.“

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