Das erfolgreiche Schwitzen der Minister

Das Königshaus am Schachen wird für Besucher geöffnet (1886).

Der orientalische Saal im Obergeschoss vom Königshaus am Schachen, Ansichtskarte

Das Königshaus von außen ist Motiv eines Sammelalbumbildes von „Gartmann’s Chocolade“ – beide um 1920 und aus der Sammlung Marcus Spangenberg.

Der Schweiß, den bayerische Minister am 23. Juni vor 135 Jahren vergossen, hat sich für uns absolut gelohnt. Erst als Finanzminister Emil von Riedel und Außenminister Friedrich von Crailsheim mit Obersthofmarschall Ludwig von Malsen im Sommer 1886 das auf 1866 Meter Meereshöhe gelegene Königshaus am Schachen besichtigt hatten, war dessen Erhalt gesichert. Zuvor gab es Diskussionen, dieses für den „normalen Gebrauch“ unnütze Gebäude nach dem Tod Ludwigs II. abzureißen. Was sollte ein Prinzregent auch mit diesem orientalischen Raum anfangen, noch dazu bei nur wenigen schneefreien Monaten und hohen Unterhaltskosten? Die „Innsbrucker Nachrichten“ vermeldeten im Juli 1886 zum Schachenhaus: „Eine staatliche Kommission [hat] bestimmt, daß dasselbe erhalten bleiben soll. Zugleich wurde angeordnet, das Schloß nunmehr dem allgemeinen Besuche gegen Eintrittsgebühr zu öffnen.“ Nichts wie hin, nun (26. Juni 2021) ist die Berggaststätte wieder offen. Das Königshaus selbst bleibt corona-bedingt weiterhin geschlossen.